Schöne Häuser in Wald




Im Rahmen unserer Berichtsreihe „Schöne Häuser in Wald“ hatten wir bereits eine Fortsetzung angekündigt. Diese Reihe setzen wir heute fort mit einem Bericht über das Haus auf der Altenhofer Straße 16 von Annette Zech. Für die sorgfältige Renovierung dieses Hauses hatte sie am 16. Mai 2022 den Denkmalpreis 2021 des Bergischen Geschichtsvereins Solingen (BVG) erhalten.

Dieses zweigeschossige, verschieferte Wohnhaus wurde im Jahr 1879, wie auch der Zwillingsbau Friedrich-Albert-Lange-Straße 1, durch den Architekten Gerhard Buschmann im Auftrag der Brüder Ernst und Carl Schulder erbaut.




Der damalige bauzeichnerische Grundriss ist exakt so heute noch erhalten und liegt bei der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Solingen vor. Am 9. Mai konnten Hans Mewes und ich das Haus besichtigen.

Beeindruckt von den erhaltenen Schachbrettfliesen im Eingang, den

herrlichen Stuckarbeiten und der Holzverarbeitung insbesondere der Treppe zum 1. Stock fanden wir den Höhepunkt im Wintergarten.







Auch hier waren sowohl die bunten Bleiverglasungen als auch die Holzvertäfelungen erhalten. Im Wintergarten befinden sich zwei baugebundene Leinwandgemälde, jeweils auf den, dem Wohnhaus zugewandten Wandflächen. Hierbei handelt es sich um, vermutlich in Ölharztechnik ausgeführten Malereien, die Burgimpressionen in Rheinromantik darstellen. Als Bildträger dient feinstes Gewebe, aufgespannt auf eine einfache Spannrahmenkonstruktion. Die Motive konnten bisher nicht zugeordnet werden, auch stammen sie von einem unbekannten Künstler seiner Zeit, da die Signatur fehlt. Es kann aber eine Zuordnung zur sogenannten Düsseldorfer Schule, einem Ausdrucksstil der damaligen Zeit, vermutet werden. Rheinromantik stand damals hoch im Kurs.





Das gesamte Gebäude ist als Baudenkmal seit dem 18.12.1984 erfasst, einschließlich Anbau, Wintergarten und der Gemälde. Es ist für Solingen und dem Stadtteil Wald bedeutend als Beispiel eines repräsentativen, villenähnlichen Wohnhauses einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie des Bürgertums in der Zeit um 1870.

Die jetzige Eigentümerin Frau Zech, die uns dankenswerter Weise einen Einblick in dieses Juwel ermöglichte, hat das Haus in liebevoller Arbeit, im Sinne des Denkmalschutzes restauriert. In Planung ist ein Austausch des Zaunes zur Straße, der seinerzeit nicht passend zum Alter des Hauses erneuert worden war.

Als Abschluss führte uns Frau Annette Zech noch in ihren Garten. Auch hier könnte die Zeit still gestanden haben. Der gepflegte Garten ergänzt den Charme des Hauses vortrefflich.

Vielen Dank für die Führung und die Eindrücke dieses schönen Hauses in unserem Wald.

Text und Fotos: Inge Lünenburger-Dismann